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Unterwasserfotografie-Artikelserie: Teil 1, Einführung
Geschrieben von Raimund Hölle

 Vorwort 

Die Unterwasserfotografie hat in den letzten zwei bis drei Jahren einen ungeahnten Zuwachs bekommen - nicht zuletzt durch die Verfügbarkeit vieler, relativ preisgünstiger und unkomplizierter Kompaktkameras.

Auch mit diesen einfachen Mitteln lassen sich ansehnliche Ergebnisse erreichen - wenn man einige Grundregeln beherzigt. Hierzu zählen natürlich die Auswahl und die Handhabung der Ausrüstung, viel entscheidender jedoch ist darüberhinaus die Motivauswahl und die Bildkomposition. Alle diese Dinge wollen wir in diesem und den folgenden Artikeln streifen.

Was brauche ich, um gute Unterwasserbilder machen zu können?

  • Eine Vorstellung, was ich von der Unterwasserfotografie erwarte - möchte ich nur für mich ein paar Erinnerungsbilder machen oder lege ich mehr Wert auf gelungene Aufnahmen?
  • Eine Unterwasserkamera wäre hilfreich - doch läßt die sich (zumindest Anfangs) auch leihen.
  • Grundlegende Kenntnisse über Optik, Licht und Wasser
  • Ich sollte tauchen können - wichtig sind hier unter anderem gute Tarierfähigkeiten. Doch, wie alles andere, läßt sich dies lernen
  • Und, als wichtigstes: ich brauche grundlegende Kenntnisse über Bildgestaltung und -komposition - nehme ich den Fisch am besten von hinten oder vorne auf?

Was erwarte ich von der Unterwasserfotografie?

Bevor ihr voll einsteigt und gleich einmal die ersten Kilo-Euros in irgendeine Ausrüstung investiert, müsst ihr euch darüber klar werden, welche Ansprüche ihr stellt. 

Hiervon hängt dann nicht nur die Auswahl der Ausrüstung ab, sondern auch eure eigene Vorbereitung - vielleicht wollt ihr ja erst einmal ein oder zwei Bücher wälzen oder einen Kurs besuchen, um die Sache wie ein Profi anzugehen - vielleicht ist euch aber auch nur an hübschen Erinnerungsbildern gelegen, die ihr einfach so knipst, wie es kommt.

Möglicherweise fotografiert ihr bereits über Wasser - dann wisst ihr bereits, ob ihr Perferktionist(in) seid oder eher schnelle(r) Schnappschussfotograf(in).

Seid euch allerdings darüber im klaren, daß ihr beim Einstieg in die Unterwasserfotografie anfangen müßt, die Fotografie neu zu lernen. Klar, natürlich gelten unter wie über Wasser die gleichen physikalischen Gesetze und Regeln der Bildgestaltung - die Verhältnisse unter Wasser machen es euch jedoch sehr viel schwerer, diese umzusetzen: Ihr seid langsamer, habt weniger Zeit, weniger Licht, weniger Farbe, weniger Bewegungsfreiheit ...

Und noch ein Tipp vorweg: wollt ihr „perfekte“ Bilder, ist dies - auch wie an Land - am einfachsten mit Vorüberlegungen und Vorbereitung zu erreichen - gute Schnappschüsse gelingen am besten den guten Fotografen.

Warum sollte ich tauchen können?

So blöd die Frage klingt, so wichtig ist sie doch.

  • Nur wenn ich unter Wasser entspannt bin und das ganze Tarieren, Schwimmen, Navigieren, Aufpassen ... so nebenbei quasi aus dem Rückenmark erledige, habe ich eine Chance, interessante Motive zu entdecken. Nur dann kann ich mich zusätzlich auch noch aufs Fotografieren konzentrieren.
  • Um den optimalen Blick aufs Motiv zu bekommen, muß ich schnell meine Tiefe verändern können - ansonsten kriege ich den Fisch immer nur von oben ins Bild, nicht unbedingt ideal. Habe ich erst mal meine optimale Position erreicht, muß ich dort bewegungslos verharren können - ansonsten ist das Motiv vielleicht auf und davon oder mein Bild total verwackelt.
  • Natürlich sollte man auch seine Umwelt nicht vergessen - nur wenn ich mich sicher unter Wasser bewegen kann, vermeide ich, alles platt zu machen und mir und anderen die Sicht zu trüben.

Denkt dran - das Tauchen mit einer Kamera ist etwas anderes als das Tauchen ohne - plötzlich seid ihr abgelenkt, vielleicht sogar richtiggehend gefesselt, ihr habt keine Hand mehr frei, ...

Deshalb: auch das Tauchen mit Kamera sollte geübt werden; nicht gleich an schwierigen Tauchplätzen in die vollen gehen und vielleicht das eine oder andere Mal die Kamera zu Hause lassen.

 

Ausblick

Im nächsten Teil befassen wir uns mit der Kameraauswahl - schaut einfach in den nächsten Tagen mal wieder vorbei! 

 

Letzte Aktualisierung ( Friday, 06. April 2007 )